Mittwoch, 10. Juli 2013

Flammkuchen rustikal mit Kartoffeln, Fenchel und Schafskäse

Schon als Heranwachsende mochte ich Flammkuchen - damals kannte ich nur die tiefgefrorene Variante (Speck & Zwiebeln oder Apfel-Zimt) mit dem geflochtenen Rand. Wenigstens waren, anders als bei Fertigpizza, keine Geschmacksverstärker in der Sauce. Richtigen Elsässer Flammkuchen oder tarte flambée alsacienne aus dem Holzofen habe ich das erste Mal auf einer Studienfahrt in der Oberstufe nach Straßburg genossen. Er war hauchzart, knusprig und klassisch mit Speck und Zwiebeln belegt. Das es für Flammekueche bzw. Franzosenpizza viel mehr Möglichkeiten gibt als nur den klassischen Belag habe ich erst in meinem Auslandssemester in Paris erfahren. Dort liefert der Pizzadienst nach Wunsch Pizza mit Crème fraîche anstatt Tomatensauce. Und dort habe ich während der Einführungstage in einem alten Pariser Gewölbekeller im 1er Arrondissement eine wahre Flammkuchenorgie mit holzofenfrischen Flammkuchen miterlebt. Als wir dachten wir könnten kaum mehr von den auf Holzbretter servierten herzhaften Flammekueche (mit allem Erdenklichen: Hackfleisch, Speck, Kartoffeln, Gemüse jeder Art, Ziegenkäse mit Honigglasur, Pilze, Reibekäse, etc.) verdrücken, wurde auch schon der Nachtisch-Flammkuchen serviert (Apfel-Zimt, Birnen, Banane-Schokolade, etc.). Es war unglaublich!

Nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich versucht dieses Geschmackserlebnis nachzukreieren. Einiges Experimentieren war nötig, um die Mischung für den knusprigen Teig zu finden. Der Teig ist wirklich super schnell zusammengerührt und lässt sich wunderbar hauchdünn ausrollen. Beim Belag sind einem ja keine Grenzen gesetzt. Für meinen ersten, hoffentlich inspirierenden Rezepte-Post auf meinem Blog habe ich mir eine rustikale Variante mit Kartoffeln, Fenchel und Schafskäse ausgesucht, die ich sehr gerne mag. Voilà.




Rezept für Flammkuchen mit Kartoffeln, Fenchel und Schafskäse

Rezept ergibt ein Blech, für 2 Personen
Zubereitungszeit mit Backzeit: ca. 35 Minuten 

Zutaten:
Für den Teig
250g Mehl - ich nehme Bio-Dinkelmehl Typ 630
125ml lauwarmes Wasser
2 EL mildes Pflanzenöl
eine gute Prise Salz
Für die Sauce
1 Becher (200g) Crème fraîche
Kräuter der Provence, Pfeffer
Für den Belag
3 mittlere Bio-Pellkartoffeln, gerne vom Vortag, festkochend
eine kleine Fenchelknolle
200g Schafskäse (gerne den vom Türken)
2 EL natives Olivenöl
Salz & Pfeffer
Kümmel, Fenchelsamen
außerdem: Backblech, Backpapier

Zubereitung in 5 Schritten:
1. Schritt: Teig herstellen
Zutaten für den Teig zu einem geschmeidigen Teig verkneten (eine Küchenmaschine mit Knetkaken hilft zu Anfang - geht aber auch mit der Hand), Teig zu einem Ballen formen und abgedeckt ca. 10 Minuten ruhen lassen. Währenddessen Sauce und Belag vorbereiten. Nach der Ruhezeit Teig noch einmal mit der Hand durchkneten und auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech ausrollen (ich nehme gerne eine saubere Bierflasche zum Ausrollen).

2. Schritt: Sauce aus Crème fraîche
Crème fraîche mit Kräutern der Provence und frisch gemahlenem Pfeffer verrühren und auf dem Teig mit einem Esslöffel verstreichen. Dabei einen Rand von ca. 1cm lassen. Wer es etwas fettarmer will, kann statt Crème fraîche auch Schmand verwenden (der findet sich nicht im Kühlregal, sondern zumeist bei der Kondensmilch). Schmand (20% Fett) habe ich eigentlich immer da - ist super für Kräuterdips.

3. Schritt: Belag vorbereiten
Fenchel säubern, vierteln und in dünne Scheiben schneiden und mit dem gewürfelten oder grob zerbröckelten Schafskäse auf dem Blech verteilen. Kartoffeln, falls gewünscht, pellen und in gefällige Scheiben schneiden. Olivenöl mit ordentlich Salz, Pfeffer und etwas Kümmel in einer Schüssel verrühren, Kartoffelscheiben hinzufügen und schwenken. Das dient dazu, dass die Kartoffeln schön bräunen und nicht fade schmecken. Die Kartoffelscheiben ordentlich mit der Schnittfläche nach oben über dem Flammkuchen verteilen und Fenchelsamen darüberstreuen. Der Belag sollte nicht zu dick sein.





4. Schritt: Backen
Blech in den vorgeheizten Backofen schieben und bei 180°C Umluft (oder 200°C Ober-/Unterhitze) ca. 15-20 Minuten backen, bis der Belag und der Teig an den Rändern schön gebräunt ist.

Wunderbar soll auch ein Pizzastein funktionieren - leider habe ich damit noch keine Erfahrungen gemacht. Würde dafür den Teig in mehrere kleinere Portionen aufteilen.

5. Schritt: Genießen
Den Flammkuchen vom Backpapier lösen und am besten auf einem großen Holzbrett servieren. Dazu passt ein frischer Salat und ein guter Wein. Lecker! Bon appétit ! 

Was würdet ihr auf den Flammkuchen tun? Birnen und Gorgonzola oder Zucchini, Tomaten und honigglasierter Ziegenkäse?  Was fällt euch noch ein?

1 Kommentar:

  1. Liebe Sonja,
    vielen Dank für den Tipp! Das muss ich unbedingt ausprobieren!!!
    Liebste Grüße
    Yvonne

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